Eine Frau für Onkel Mattes (2018)

Wer nicht hören will muss fühlen

©  Anneliese Lauscher
Schmidt. Die Premiere des Stückes „Wer nicht hören will, muss fühlen“ hat am Sonntag im Saal des Schützenhofes häufig für Szenenapplaus und lautes Gelächter gesorgt. Die Theatergruppe des TuS Schmidt spielte vor vollem Haus und bot dem gut aufgelegten Publikum beste Unterhaltung.
Das Bühnenbild war wieder einmal eindrucksvoll: Zu Beginn sieht man den schlafenden Onkel Mattes in seiner unaufgeräumten Bude. Seine Nachbarin Erna sucht ihre Katze, sie tritt ziemlich frech und resolut auf. Zwei Nichten wollen das Beste für den ollen Onkel, ihn baden, Ordnung schaffen und nicht zuletzt tüchtig erben. Mit Olaf Effertz hat die Truppe einen recht jungen Mann für die Rolle des sturen und schlitzohrigen Onkel Mattes ausgewählt. Der meisterte seinen Part mit Bravour. Er verteidigt sein unbekümmertes, schrulliges Leben und ist allergisch gegen jede Einmischung. Für 100 Euro überlässt er Nachbar Hardy, der es mit seiner garstigen Erna nicht mehr aushält und nach Abwechslung sucht, seine Wohnung für ein Rendezvous. Das Ehepaar mit der keifenden Gattin und dem nicht gerade mutigen Mann, das in einem solchen Stück nicht fehlen darf, wird mit Spielwitz und Originalität gespielt. Inzwischen haben die beiden Nichten – verzweifelt angesichts der Marotten ihres Onkels – eine polnische Betreuerin besorgt. Mit viel List können sie den Onkel überzeugen; sie versprechen ihm eine junge, nette Person. Aufführungen am Wochenende Die „Rundumbetreuung“ war dann der Knaller des Abends: Radka Motzky mit herrlich übertriebenem polnischen Akzent betete zu Blasius, „die Schutzpatron von die Bettnässer“. Über die Rollenbesetzung – auch die Nebenrollen wurden trefflich besetzt – und den weiteren Fortgang der verzwickten Handlung soll hier nicht mehr verraten werden. 

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